Von Holger Schmidt
EHNINGEN. Auf dem Festplatz lud über drei Tage das große Festzelt unter der Ägide des Musikvereins zum Besuch. „Wir sind hochzufrieden, es hat alles geklappt“, zogen MV-Vorsitzender Richard Schmid und Vorstandsmitglied Horst Mornhinweg bereits am frühen Montagnachmittag Bilanz, bevor der Regen einsetzte und etwas die gute Laune verdarb, ein überaus positives Fazit der drei tollen Tage: „Wir haben es wieder gern gemacht!“
Knochenjob: Schon ein Woche zuvor stellten nicht wenige der insgesamt 200 Helfer das Festzelt auf, das Platz für bis zu 1000 Gäste bietet, und widmeten sich die ganze Woche über dem Innenausbau. „Das ist ein Knochenjob“, merkten die Verantwortlichen an. Ehrenamtlich gestemmt von Mitgliedern und Gönnern des Musikvereins, die natürlich auch bei Bewirtung und Ausschank drei Tage lang ihren Mann und ihre Frau standen. Und schon am Pfingstmontag mussten ie wieder ran. So schnell wie möglich sollte alles „platt gemacht“ werden. „Abends ist das Ziel“, so Horst Mornhinweg. „Erst danach können wir durchschnaufen“, sehnten er, Richard Schmid und ihr Team etwas Entspannung sehnlichst herbei.
Party pur: Auftakt zur großen Ehninger Pfingstsause aber war am Samstag. Nach dem gastgebenden Musikverein sorgten „Die Lausbuben“ für tolle Stimmung im gut gefüllten Festzelt. Die Kapelle war zum ersten Mal da, kam aber beim begeisterten Publikum auf Anhieb an. So ging es gerade weiter. Nach ökumenischem Festgottesdienst und Frühschoppen blieb spätestens am Sonntagmittag im Zelt und drum herum kaum mehr ein Platz frei. Nachmittags boten die Winzerkapelle Harmonie Leiwen und der Musikverein Unterjettingen beste Unterhaltung. Und auch am Sonntag wurde mit der Powerband „Wildbach“ aus Tirol bis morgens um halb zwei so richtig Party pur gefeiert. Das Finale bestritten den ganzen Montag über die befreundeten Musikvereine aus Nufringen, Merklingen und Walddorf. „Nur live und nichts aus der Konserve“, wie Horst Mornhinweg nicht ohne Stolz anmerkte.
Riesenauswahl: Schnäppchen, Restposten und Sonderangebote – die Auswahl der 180 Marktbeschicker, die am Montag ihre Stände in Königsstraße, Gartenstraße und Schlossstraße aufgeschlagen hatten, kannte kaum Grenzen. Ab dem Vormittag war es eine richtige Drucketse im Ehninger Ortskern. Aber schließlich gab es ja auch jede Menge zu entdecken. Sollte es die jahreszeitlich passende neue Sonnenbrille sein oder doch lieber mit warmen Socken vorsorgen für den nächsten Winter? Ob T-Shirts, Strumpfwaren, Besen, Bürsten oder Pfannen – und alles am Stück direkt hintereinander oder doch lieber ein quietschbunter Luftballon – es war wirklich für jede(n) das Richtige dabei. Außerdem lockten Probiererle dort, wo schon die angenehmen Düfte zum Genuss von Wurst, Käse, frischgebackenem Brot oder Süßem und natürlich Eis einluden.
Familienereignis: Während die Großen bis zu vorgerückter Stunde im Zelt feierten, zog es den Nachwuchs tagsüber und abends auf den Rummelplatz direkt nebenan. Anziehungspunkte waren Boxautos, Kinder- und Kettenkarussell oder Schießbuden. Aber auch an den Ständen herrschte an passendem Spielzeug für die Jungs und Mädchen, um Papa, Mama oder den Großeltern den einen oder anderen Euro aus dem Geldbeutel zu locken, wahrlich kein Mangel. Dafür nahmen auch die Kleinen gerne mal einen längeren Fußweg zum Ort des Geschehens in Kauf. Denn freie Parkplätze rund um die Gemeinde waren Mangelware. Wohl dem, der die feiertägliche Familienradtour – so lange es noch trocken blieb – mit einem Abstecher zum Ehninger Pfingstmarkt verband.
Neue Ideen: Kaum sind die Ehninger Pfingsttage 2019 vorbei, blicken die Ausrichter – neben dem Musikverein alle zwei Jahre der TSV – zusammen mit der Gemeinde nach vorn. Es werde zunehmend schwerer ehrenamtlichen Nachwuchs für die Mithilfe zu gewinnen, weiß man nicht nur beim Musikverein. „Wie können wir es besser machen?“ Alle gemeinsam sind auf der Suche nach neuen Ideen und Lösungen. Denn eines ist sicher: Die Ehninger Pfingsttage und Pfingstmarkt, seit 1837 Anziehungspunkt, Attraktion und mittlerweile Haupteinnahmequelle der mitwirkenden Vereine soll es in Zukunft weiter geben.