Der Pfingstmarkt ist das Fest der Feste in Ehningen. Er hat überregionale Bedeutung“, sagte Ehningens Bürgermeister Claus Unger. Der Pfingstmarkt ist der Höhepunkt und zugleich der Abschluss der Festtage an Pfingsten in Ehningen. Bereits am Samstag und am Sonntag war das Festzelt proppenvoll: Am Sonntag musste es sogar geschlossen werden.
In diesem Jahr war der Musikverein Ehningen für die Organisation des Pfingstfestes zuständig. Für den 380 Mitglieder starken Verein bedeutete das eine besondere Herausforderung, denn in der Woche zuvor wurde die Europameisterschaft der Blasmusik durchgeführt, ebenfalls vom Musikverein. „Es ist beeindruckend, wie der Musikverein diese beiden Aufgaben gestemmt hat“, sagte Unger.
Etwa 300 Mitglieder waren an den Festtagen im Einsatz. „Wir haben einen harten Kern im Organisationsteam, der von morgens bis abends vor Ort ist, praktisch rund um die Uhr“, sagte Schriftführer Horst Mornhinweg. Für den Musikverein ist das Pfingstfest die Haupteinnahmequelle, das Geld wird unter anderem für die Anschaffung neuer Instrumente verwendet. „Wir hatten am Samstag überraschend junges Publikum, am Sonntag war das Zelt den ganzen Tag über gut besucht, abends platzte es aus allen Nähten“, sagte Mornhinweg. Am Montag war der Andrang nicht minder groß.
Claudia Frauenpreiss-Baum feierte in diesem Jahr ein Jubiläum: Sie ist zum 25. Mal für die Organisation des Pfingstmarktes verantwortlich. „Wir haben in jedem Jahr etwa 250 Anfragen von Marktbeschickern. Das zeigt, dass unser Markt sehr beliebt ist und die Händler gute Geschäfte machen, sonst wäre die Nachfrage nicht so groß“, sagte die Marktmeisterin, die im März mit der Planung des Pfingstmarktes begonnen hat. „Wir müssen immer darauf achten, dass wir eine gute Angebotsvielfalt haben. Zudem nehmen wir in jedem Jahr 20 Prozent an neuen Ständen an. Wir haben aber auch Marktbeschicker, die schon in der zweiten oder der dritten Generation zu uns kommen.“ In diesem Jahr war ein Stand mit Gartendekorationen einer dieser neuen Beschicker.
Gegen fünf Uhr haben die Händler gestern angefangen, ihre Stände aufzubauen. Claudia Frauenpreiss-Baum war ab diesem Zeitpunkt vor Ort, um den Aufbau zu kontrollieren und um einzugreifen, sollten beispielsweise Abstände nicht eingehalten werden oder die Händler einen falschen Standplatz ansteuern. „Ich habe den Markt und den Plan im Kopf. Ich weiß, wo ich noch Luft habe und wo ich noch ausweichen kann. Sehr wichtig ist, schnelle Entscheidungen zu treffen“, sagte Frauenpreiss-Baum.
Ein Beschicker, der seit vielen Jahren seine Waren in Ehningen anbietet, ist Hans Istvan aus Burladingen. Er hat Bürsten, Seifen und Salben in seinem Angebot. „Der Markt in Ehningen wird von den Kunden gut angenommen. Die Tendenz geht wieder dahin, auf Qualität zu achten. Darauf legen wir mit unserem Angebot wert“, sagte Hans Istvan.
Im Jahr 1837 erhielt der Ort von der königlich-württembergischen Staatsverwaltung mit Sitz in Ludwigsburg das Marktprivileg. Zunächst war der Pfingstmarkt ein Viehmarkt, ehe er im Laufe der Jahrzehnte auch zu einem Krämermarkt wurde. Den letzten Viehmarkt an Pfingsten gab es in Ehningen 1983.
Unter www.szbz.de stehen im Bereich Foto/Video unter dem Stichwort Bildergalerie viele weitere Fotos vom Pfingstmarkt.
Beim traditionellen Ehninger Pfingstmarkt schwoll gestern die Bevölkerungszahl der Gemeinde für einen Tag von knapp 8000 auf fast 30 000 Menschen an.