Von Jutta Rebmann
BÖBLINGEN. Aufgeregt und – zum Teil – erstaunlich jung – so saßen sie auf der Bühne, die jungen Musikerinnen und Musiker und ließen sich bereits im Vorfeld ein wenig feiern von Veranstaltungsleiter Andreas Wolfer, der für die Stadt Böblingen das Publikum begrüßte und von Mitorganisator Frank Wolf, Feuerwehrmusikkapelle Dagersheim, der die Tradition der Promenadenkonzerte zum Vorbild für die nun beginnende Woche der Blasmusik in der Alten TÜV-Halle nahm. Bis zum Freitagabend werden unterschiedliche Kapellen Böblingen zu einer Stadt der Blasmusik machen.
Das erst kurz zuvor gegründete Projektorchester begann sein Konzert mit der schwungvollen „Andromeda-Ouvertüre“ von Mark Williams, speziell geschrieben für die Bedürfnisse junger Orchester. Die jungen Akteure legten einen fetzigen Einstieg hin unter der Leitung der Jugenddirigentin des Musikvereins „Eintracht“ Aidlingen, Diana Löwer. Danach war es an Martina Wratsch, Jugenddirigentin der Böblinger Stadtkapelle, mit dem Forellen-Marsch, den Alfred Bösendorfer nach Franz Schuberts „Forellenquintett“ schrieb, die Lebensfreude und Musizierbegeisterung des Orchesters lebendig werden zu lassen.
Klassik, Funk und Folklore
Der Komponist Eric Osterling wird auch als Moderner-Marsch-König bezeichnet, mit „Rockin‘ Bach“ machte er Johann Sebastian Bachs berühmtes Menuett in G-Dur auch für die Blasmusik-Jugend des 21. Jahrhunderts zu einem Ereignis – diesmal dirigierte die Jugenddirigentin der Dagersheimer Rotröcke, Birgit Wohlhüter, das Orchester. Karsten Bohnet vom Musikverein Grafenau war der Dirigent der Komposition des amerikanischen Musikers James Brown, der als maßgeblicher Schöpfer des Funk gilt. Mit irischer Folklore punktete Timo Kächele, selbst hervorragender Posaunist und Dirigent der Musikkapelle Maichingen. Er lockerte mit Irish Cream das Programm am Sonntagabend auf, bevor Kathrin Kempf, Vize-Dirigentin des Musikvereins Ehningen, mit Edgar Elgars festlichem „Land of hope and glory“, der heimlichen Nationalhymne des Vereinigten Königreichs, den Reigen der Dirigenten im ersten Teil des Konzertes beendete.
Mit einem bunten Andrew-Lloyd-Webber-Medley startete das Orchester in den zweiten Teil, der mit Melodien aus Sister-Act, Mission Impossible und der Muppet-Show die Bandbreite der jungen Musikerinnen und Musiker aufzeigte.
Mit einem Auftritt bei Big Sounds im September haben die in diesem Projekt-Orchester engagierten Musikerinnen und Musiker bereits einen reizvollen neuen Termin in Planung. Einen Termin, der ihnen mit einem Auftritt auf einer großen Bühne und vor zahlreichem Publikum, Sicherheit, Erfahrung und die notwendige Routine verschaffen wird.
Mit dem Song der Alternative Rockband Coldplay „Viva la vida“ – es lebe das Leben – bedankte sich das Orchester beim Publikum für den reichlich gespendeten Beifall.
| Das restliche Programm der Promenadenkonzerte: Heute tritt der Musikverein Ehningen auf, am Mittwoch die Gruppe Schönbuch Brass und am Donnerstag der Musikverein Schönaich. Das Abschlusskonzert der Promenaden-Konzert-Woche gestaltet am Freitag, 29. Juli, die Feuerwehr-Musikkapelle Dagersheim, dieses Programm wird gleichzeitig das Abschiedskonzert von ihrem Dirigenten Toni Scholl sein. Alle Konzerte beginnen um 19.30 Uhr. |