Berichte

Im Bühl stehen mehr Kräne als in Böblingen

Bauherren sind im Ehninger Norden in Goldgräberstimmung - Offizielle Übergabe - Gemeinderat will verkehrsberuhigten Durchlass.
KRZ-Fotos: Thomas Bischof

Auf Wolkenbruch folgt Sonnenschein. Gestern Nachmittag fiel die offizielle Übergabe des Baugebietes Bühl 2 im Ehninger Norden beinahe buchstäblich ins Wasser. Doch nach dem Ortswechsel geriet am Vereinsheim der Gartenfreunde die Feier vortrefflich.

Von Matthias Weigert

EHNINGEN. Die Ehninger Originale – Büttel und Hornist – eröffneten den Reigen wie gewohnt launisch und monierten erst mal die verspätete Fertigstellung der Erschließung um mehrere Monate. Die Neubürger im Bühl2 bat der Büttel „künftig auch zum Gemeinwohl ebbes beizutragen.“

„Der Weg ging nicht immer geradeaus, aber jetzt haben wir das Ziel erreicht“, freute sich Bürgermeister Claus Unger über die 14,5 Hektar Bauland und 400 Bauplätze. 7800 Meter Kanal und 4100 Meter Wasserleitung mussten dafür verlegt werden. Und auch 23000 Quadratmeter Asphalt machten den Baukolonnen Arbeit.

„Ehningen und Bühl sind die erste Adresse für Häuslesbauer“, betonte Landrat Roland Bernhard, der noch ganz euphorisiert war von dem jüngsten Ehninger Großereignis – der Europameisterschaft der böhmisch-mährischen Blasmusik, zumal abermals der Musikverein bei der feierlichen Übergabe seinen Teil beisteuerte. Mit der wachsenden Zahl von Neubürgern könnte Ehningen ja auch Stadt werden, meinte der Kreischef. Doch Bürgermeister Unger winkte gelassen ab und entgegnete: „Vielleicht kommt’s – vielleicht auch nicht.“

Die Festgäste reisten übrigens meist via Eichendorffstraße an. Und damit das Nadelöhr unter dem Schienenstrang künftig nicht zum Verkehrsproblem wird, befasste sich die Ehninger Ratsrunde bereits am Dienstagabend mit möglichen Verbesserungen.

Sie reichten von Schrittempo und einer Verampelung bis zum Bau eines Fußgängerweges. Die nächste Verkehrsschau soll die beste Variante ausfindig machen, damit der ansteigende Verkehrsstrom nicht zum Kollaps führt. Doch spätestens mit der Verlängerung der Bühlallee, die das Wohngebiet mittels neuer Unterführung an die Böblinger Straße anschließt, werde der Durchlass seine Bedeutung verlieren, war sich das Gremium einig. Dann könnte auch eine Einbahnregelung sinnvoll sein.