Von unserem Redakteur Karlheinz Reichert
Heinrich Sehne war Donauschwabe. Geboren wurde er am 28. Mai 1931 in Altker (Batschka), im heutigen Serbien. Auf der Flucht – in Österreich – wie auch nach der Ankunft in Deutschland – in Bondorf – arbeitete er auf Bauernhöfen, um wenigstens zu essen zu haben. Am 1. Dezember 1947 begann er beim Bäcker Wörner in Oberjettingen eine Lehre.
Als Geselle wechselte er 1951 in die Ehninger Bäckerei Wanner. Dort machte er 1955 nicht nur seine Meisterprüfung, sondern heiratete auch die Tochter des Chefs. Zwei Jahre später machte er sich zusammen mit seiner Frau Ruth selbstständig.
„Ich hatte eine sorglose Kindheit, keine Jugend und der Rest war Arbeit“, sagte Heinrich Sehne (Bild: Stampe/A) einmal. Abgesehen von 1976, als der Betrieb völlig ausbrannte, ging es mit der Firma ständig aufwärts. Ganz loslassen konnte Heinrich Sehne auch mit 80 nicht, obwohl inzwischen seine drei erwachsenen Kinder das Unternehmen führen. Wenn er durch den Betrieb ging, prüfte er nicht nur Mehl und Teig, sondern sortierte auf dem Förderband die Brötchen. Zur Eröffnung einer Filiale spielte er im vergangenen Oktober noch eigenhändig Drehorgel.
Bürgermeister Claus Unger schrieb gestern in einem Kondolenzbrief an die Familie, mit dem Tod von Heinrich Sehne sei Ehningen um ein Original ärmer geworden. Unger lobt in dem Schreiben nicht nur den erfolgreichen Unternehmer, sondern auch sein soziales Wirken.