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Ehningen: Abschiedskonzert für Franz Watz

Abschiedskonzert von Franz Watz“ war der Titel des Jahreskonzerts des Musikvereins Ehningen in der Festhalle. Nach 36 Jahren als Musikdirektor in Ehningen legt Franz Watz den Dirigentenstab aus der Hand. Aber nur bildlich. Franz Watz hat noch nie einen Dirigentenstab benutzt.
Vom Blasorchesterlandesverband bekam er die höchste Auszeichnung, welche von dort vergeben werden kann, die Erich-Ganzenmüller-Medaille in Gold. Der Verein ernannte ihn zum Ehrendirigenten.

Franz Watz hat mit den Ehninger Musikanten die Welt bereist und war bei 13 Konzertreisen in Holland, Österreich, Tschechien, Ungarn, Rumänien, USA, Schweiz und Italien. Mehr als 4000 Proben hat er geleitet und über 300 Schüler beim Musikverein ausgebildet. Am häufigsten hat er bei den Jahreskonzerten in Ehningen den Kaiserwalzer von Johann Strauss dirigiert. Der stand auch beim Abschiedskonzert auf dem Programm.

Fast 400 Besucher waren zum Jahreskonzert gekommen. Zunächst hatten die Jugendgruppe und die Jugendkapelle ihren Auftritt. Mirja Kempf und Robin Mackmann sagten die Titel an. Danach überreichte Jugendleiterin Corinna Sichler Franz Watz das erste Geschenk, weil er seit 1987 die Jugendlichen in der Querflöte bis zur Tuba ausgebildet hat.

Mit dem „Banater Konzertmarsch“, einer Komposition von Franz Watz, begrüßte das große Orchester die Besucher musikalisch. Die meisten Musikstücke an diesem Abend stammten von Musikdirektor Watz. So „Toccata per orchestra“, „An diesem Tag“, „Beim Holunderstrauch“, „Deutschmeister-Regiments-Marsch“ und „Melancholie“. Selbst den Kaiserwalzer von Johann Strauss hat Franz Watz für das Blasorchester arrangiert.

Der Vorsitzende des Kreisblasmusikverbandes, Gerhard Weißenböck, zeichnete für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft Michaela Huttenlocher mit der Ehrennadel in Gold aus. Bronze für zehn Jahre im Orchester bekamen Marc Mössinger, Andreas Vogt und Stefan Vogt.

Bei der Verleihung der Erich-Ganzenmüller-Medaille an Franz Watz lobte Gerhard Weißenböck dessen 36 Jahre Chefdirigententätigkeit in Ehningen. „Der Kreisverband hat 34 Mitglieder von Aidlingen bis Weil im Schönbuch, aber es gibt keinen Verein, in dem der Chefdirigent so lange den Taktstock geschwungen hat“, betonte Gerhard Weißenböck. Es sei schwierig gewesen, eine Auszeichnung zu finden – denn die meisten hat Franz Watz bereits.

Franz Watz habe den Ort in 36 Jahren musikalisch geprägt, sagte Ehningens Bürgermeister Claus Unger. „Drei Bürgermeister hat er ohne Schaden ausgehalten“, meinte Claus Unger lachend.

Auch Musikvereins-Vorsitzender Richard Schmid würdigte die Verdienste von Franz Watz, der dem Orchester seine Note gab.

Richard Schmid ehrte für 60 Jahre im Orchester Johann Hehl, der 1948 in den Verein eintrat. Für 15 Jahre im Orchester wurden mit der silbernen Vereinsehrennadel ausgezeichnet: Svenja Häring und Lisa Knörzer. Franz Watz bedankte sich für 36 Jahre schöne und ausgefüllte Zeit in Ehningen. „Vieles würde ich wieder so machen“, sagte er und bekam stehenden Applaus vom Publikum.

Musikdirektor Franz Watz wurde beim Jahreskonzert des Musikvereins Ehningen, seinem Abschiedskonzert, vom Vorsitzenden des Kreisblasmusikverbandes, Gerhard Weißenböck (rechts) mit der Erich-Ganzenmüller-Medaille ausgezeichnet und vom Musikvereins-Vorsitzenden Richard Schmid (links) zum Ehrendirigenten ernannt.

Bild: Richter