Dieses Konzert, das erste unter der Leitung des neuen Dirigenten, war ein Konzert voller Premieren: Zum ersten Mal dirigierte Thorsten Feisthammel und bot zudem auch gleich ein gelungenes Trompeten-Solo, zum ersten Mal sang Kathrin Kempf in einem Konzert des Musikvereins und begeisterte Zuhörer und Musiker gleichermaßen und zum ersten Mal gab der Musikverein sein Jahreskonzert in der katholischen Kirche.
Das Orchester eröffnete das Konzert mit dem Prelude on „Lobe den Herren“ von James Curnow. Mit fanfarengleichen Klängen und großen Harmonien wurde gleich zu Beginn die klangliche Messlatte sehr hoch gehängt. Pfarrer Dr. Sebastian Mukoma sprach denn auch in seiner Begrüßungsrede von einem „großen musikalischen Geschenk in der Adventszeit“. Der zweite Titel im abwechslungsreichen Programm war der Konzertmarsch „Im Herzen Europas“ des Tiroler Komponisten Hermann Pallhuber, der gelegentlich einer symphonischen Ouvertüre näherkommt als einem traditionellen Marsch.
Auf eine Reise entlang des Rheins vom Ursprung in den Schweizer Alpen bis zur Mündung in die Nordsee nahm das Orchester die Zuhörer mit bei „Die Rheinreise“ von Thorsten Wollmann. „Die Rheinreise“ ist ein Konzertwerk, das mit prächtigen Klangfarben den Lauf des Rheins und seine Landschaften und Städte beschreibt.
Johann Pachelbels „Kanon in D-Dur“ ist die Grundlage für die gelungene Bearbeitung zu „Pachelbel’s Canon“ von Steve Cortland. Die bekannte Melodie verzauberte in dieser Bearbeitung für Blasorchester besonders durch die Kombination der klassischen Melodie mit modernen Rhythmus-Elementen.
Deep Purple, Urväter des Hardrock, brachten knackige Sounds in die katholische Kirche. Das Gemäuer erbebte, hielt dem geballten Klang aber Stand. Besonders gelungen war das Saxophon-Solo von Jürgen Keller, der daneben in gewohnter Weise souverän durch das Programm führte. Das Publikum war vom „Deep Purple Medley“, des japanischen Arrangeurs Toshihiko Sahashi begeistert, stand dieses Werk doch in krassem Gegensatz zu den bisher eher traditionellen und klassischen Harmonien des Konzerts.
Mit seinem „Choral and Rock-Out“ steuerte Ted Huggens eine in den 1970er-Jahren äußert populäre und seinerzeit deutschlandweit mit am meisten aufgeführte Originalkomposition für Blasorchester zum Konzert des Musikvereins bei. Die schlüssige Kombination aus symphonischem Bläser-Choral und sattem Big-Band-Sound kamen in der großartigen Akustik der katholischen Kirche perfekt zur Geltung.
Was nun folgte waren zwei äußerst gelungene Solovorträge von Kathrin Kempf und Thorsten Feisthammel. „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ stellt durchaus einige Herausforderungen an die Gesangsqualitäten der Sängerin und Kathrin Kempf konnte auf ganzer Linie überzeugen. Das Orchester begleitete differenziert und unterstrich die tolle Gesangsleistung von Kathrin.
Daran anschließend tauschte Thorsten Feisthammel den Taktstock gegen die Trompete und brachte als „Der einsame Hirte“ gefühlvoll die weltbekannte Panflöten-Melodie von James Last nach Ehningen. Das Publikum bedachte beide Solisten mit tosendem Applaus und dürfte so dafür gesorgt haben, dass beide in der Zukunft wohl noch öfter als Solisten in Ehningen zu hören sein werden.
Mit einem Medley der bekanntesten Melodien aus der Rockoper „Jesus Christ Superstar“, die die letzten 7 Tage im Leben Jesus nacherzählt und den Weltruhm von Andrew Lloyd Webber begründete, beschloss das Große Orchester sein gelungenes knapp eineinhalbstündiges Konzert.
Der Musikverein bedankt sich bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben, insbesondere bei Pfarrer Dr. Sebastian Mukoma als Hausherr der katholischen Kirche, bei Mesner Reinhold Minich und seiner Frau Karin für die Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung des Konzerts und bei Gerhard Schimmer und Ralf Dieken für den wieder einmal perfekten Ton von Sängerin und Sprechern.
Der Musikverein freut sich schon auf das nächste „Konzert in der Kirche“.