35000 bis 40000 Besucher aus nah und fern und mancherorts schon um 10 Uhr kaum mehr ein Durchkommen: der traditionelle Ehninger Pfingstmarkt brach auch im 175. Jahr seines Bestehens alle Rekorde. „Absolut gigantisch“, schwärmte Marktleiterin Claudia Baum, „besser kann’s gar nicht sein!“
Von Holger Schmidt
EHNINGEN. Zum Auftakt des Jubiläumsmarkts veranstaltete die Gemeinde am Freitagabend einen Festakt, in die Experten auf die Geschichte des Ehninger Marktrechts eingingen.
Viel Lob von allen Seiten war dann der Organisatoren Lohn für die Knochenarbeit der Vorbereitung und Durchführung des 175. Marktes gestern. Ab 5 Uhr morgens wurden die rund 200 Stände aufgebaut. Um acht stand alles. Vielfalt und Abwechslungsreichtum imponieren beim Ehninger Pfingstmarkt jedes Mal aufs Neue. Frischobst neben Trockenfrüchten, Lederwaren neben Unterwäsche, Küchenbedarf, Werkzeug und natürlich für Groß und Klein auch Süßigkeiten von der Zuckerwatte bis zum bei sommerlichen Temperaturen besonders stark nachgefragten Eis.
Komplett voll war um die Mittagszeit aber nicht nur der Ehninger Ortskern mit Marktplatz, Königstraße, Gartenstraße und Schulstraße. Auch der Festplatz mit dem großen Zelt im Garten der Fronäckerschule befand sich am Rande seiner Kapazität. 8500 Brötchen, 2500 Würste, 1000 Steaks, 1500 Hähnchen und 70 Hektoliter Bier nannte Eberhard Gloger, Vorsitzender des TSV Ehningen, nur einige Zahlen, die den Hunger und Durst der Gäste verdeutlichen. „Der Besuch war wesentlich besser als in den letzten Jahren“, ergänzte Ex-TSV-Vize Horst Klein, der zwischendurch sogar Zeit zum Gang über den Markt gefunden hatte.
Jeweils in den geraden Jahren ist der Turn- und Sportverein Ausrichter der drei tollen Pfingsttage mit der Krönung des Pfingstmarktes am Montag. In den ungeraden Jahren übernimmt der Musikverein die Gastgeberrolle. Während dann auf der Bühne die eigenen und befreundeten Kapellen aufspielen, sorgten diesmal am Samstagabend die Gruppe „Wirtschaftswunder“ und am Sonntagabend die Band „Alb-Express“ mit ihrem Repertoire von deutschen Partyhits über Rockklassiker bis hin zu volkstümlicher Musik für Stimmung. Kleiner Wermutstropfen: „Der Besucherzuspruch hätte insbesondere am Samstag durchaus noch größer sein dürfen“, so Eberhard Gloger.
Das war aber auch schon der einzige Schatten auf einer ansonsten rundum gelungenen und von Petrus mit viel Sonne verwöhnten Veranstaltung. Ganz und gar nicht langweilig wurde es auch den jüngeren Gästen. Kinder und Jugendliche konnten sich im Vergnügungspark mit Kettenkarussell, Boxautos und Bungee-Trampolin bestens amüsieren.
Eigentlich schade, dass zumindest der Markt um 18 Uhr schon wieder vorbei war und die den ganzen Pfingstmontag über geöffneten Geschäfte ihre Türen schlossen. Die nächste Auflage folgt 2013. Dann erstrecken sich die Festtage sogar über zwei Wochen, denn auch die Europameisterschaft der Blasmusik gehört dann mit zum Programm.